Geschichte Rembrückens

Vom Dorf zum Stadtteil - Rembrücken kommt zu Heusenstamm

Im Jahr 1970 verabschiedete die hessische Landesregierung den sogenannten Wortmann-Plan; dieser von einem Professor aus Hannover erarbeitete Plan hatte zum Ziel, die Zahl kleiner Gemeinden durch Zusammenlegung zu verringern, um eine effektivere Verwaltung zu erzielen.

Am 12.1.1971 informierte der hessische Innenminister den Landrat des Kreises Offenbach, dass Rembrücken mit damals mit 1252 Einwohnern zur Gemeindegruppe „Mittlerer Rodgau“ gerechnet werde.
Am 21.2.1972 waren daraufhin der damalige Bürgermeister A. Kessler und der Gemeindevertreter-vorsteher Dr. Kuhn beim Innenminister vorstellig und sprachen sich gegen eine Vereinigung mit Rodgau aus und erhielten den Bescheid, dass auch ein Zusammengehen mit Heusenstamm oder Obertshausen möglich sei. Auch die beiden Gemeindevertreter der Freien Wähler Rembrücken (später FDP) Lahn und Deutsch waren in derselben Richtung aktiv gewesen.

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Altes Ortsschild von Rembrücken

Im Februar 1972 fand ein Treffen von Rembrücker und Obertshausener Gemeindevertretern statt, um über einen Zusammenschluss zu verhandeln. Obertshausen hoffte mit den 1252 Einwohnern Rembrückens die 10.000 Einwohner zu erreichen, um zur Stadt „aufzusteigen“. Obertshausen machte u.a. das Angebot, die Buslinie 20 von Offenbach über Mühlheim und nach Obertshausen eine Schleife durch Rembrücken fahren zu lassen. Das Angebot war wohl nicht attraktiv genug, denn am 7.2.1972 beschloss das Gemeindeparlament Rembrückens einstimmig, ein Zusammengehen mit Rodgau abzulehnen und für einen Anschluss an Heusenstamm zu plädieren
Zwischenzeitlich fanden Gespräche mit Heusenstamm statt, die zu einer Einigung führten. Am 12 11.1973 wurde die Presse und am 13.11.1973 wurde das Innenministerium informiert, dass man sich auf einen Zusammenschluss geeinigt habe.
In der Folge mussten eine Reihe von verwaltungstechnischen Details geklärt werden. Er wurde auch vereinbart, dass beide Gemeinden sich gegenseitig über größere Ausgaben informieren, um zu verhindern, dass vor der Vereinigung unverhältnismäßig Geld ausgegeben wird. Unter anderem ließ sich Rembrücken zusichern, dass Schule, Kindergarten und Feuerwehr im Ort erhalten bleiben sollen; auch legte man Wert darauf, dass der Ortsname nicht verschwinden solle; deshalb lautet auch der Text auf den Ortsschildern „Rembrücken und darunter Stadt Heusenstamm. Man wollte vermeiden dass wie in vielen Gemeinden wie Mainhausen oder Hainburg die alten Ortsnamen untergehen.

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Aktuelles Ortsschild von Rembrücken

Am 5.11.1973 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung von Heusenstamm mit 36 Stimmen und einer Enthaltung, die Gemeinde Rembrücken einzugliedern, nachdem der Gemeinderat Rembrückens den Beschluss vom 7.2.1972 am 22.10.1973 bestätigt hatte.
Der Innenminister der Landesregierung wurde vom Heusenstammer Bürgermeister Hemberger informiert, dass die Vereinigung zum 1.1.1977 wirksam werden solle. Dies wurde offensichtlich auch genehmigt.

Am 11.12.1976 fand im Sitzungssaal Obertshäuser Straße 30 (heute Haus der Begegnung) die letzte Sitzung des Gemeinderats von Rembrücken statt, zu der der Landrat des Kreises und der Bürgermeister von Heusenstamm jeweils mit Gattinnen eingeladen wurden. Einziger Tagesordnungspunkt lautete:
„Beratung und Beschlussfassung über die Qualitäten der hessischen Gastronomie unter besondere Berücksichtigung von guter Speis‘ und Trunk und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den weiteren Verlauf eines gemütlichen Abends“
So endete stilvoll die Selbständigkeit Rembrückens und als „geschmückte Braut“ mit einem Kassenbestand von angeblich 400.000 DM wurde das Dorf von der Stadt Heusenstamm empfangen.
Heute nach 40 Jahren kann man mit Überzeugung feststellen, dass die damalige Entscheidung von allen Möglichkeiten die glücklichste für die Entwicklung unseres Ortsteils war. Die ersten Jahre nach der Vereinigung waren zwar für Rembrücken enttäuschend. Der Hauptort hatte andere Prioritäten und eine Reihe wichtiger Projekte zu stemmen; so blieb einiges in Rembrücken liegen. Dies führte zu einer gewissen Unzufriedenheit in unseren Stadtteil und zur Gründung des BürgerForums, einer Vereinigung politisch unabhängiger und ehrenamtlich wirkender Bürger. In den Folgejahren ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eine Reihe großer Projekte anzustoßen bzw. deren Durchführung nach den Wünschen vor Ort zu modifizieren. Hier soll nur die Sanierung der Kläranlage, die Renovierung des Hauses der Begegnung und die Gestaltung von Dorfplatz und der Hauptstraße erwähnt werden. Mit Unterstützung der Stadt war es gelungen, einen schnellen Internetanschluss von der Telekom zu erkämpfen und auch den Bau einer Biogasanlage an der Ortsgrenze zu verhindern.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich der Ortsteil Rembrücken unter der Obhut von Heusenstamm sehr gut entwickelt hat. Es ist auch gelungen, bestimmte Eigenheiten zu erhalten wie z.B. die Art Kerb, Kartoffelfest oder neuerdings den Adventsmarkt zu feiern,. Auch die traditionellen Feste im Garten der Kirche erfreuen sich in und um Rembrücken großer Beliebtheit. Wir Rembrücker hoffen, dass diese positive Entwicklung unseres Ortsteils auch in den nächsten Jahrzehnten weitergeht.

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