Infrastruktur

Geschichte der Telekommunikation in Rembrücken

Im Offenbacher Abendblatt vom 19. Mai 1914 informieren „die Genossen im Gemeinderat, dass vom 15. Mai ab an hiesigem Orte eine öffentliche Fernsprechstelle errichtet worden sei.“

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Offenbacher Abendblatt vom 19. Mai 1914

Die Kosten von 370 Mark konnten aus dem letzten Rechnungsjahr gedeckt werden, also ohne Einwirkung auf das Gemeindebudget. Es ist anzunehmen, dass diese Einrichtung in der damaligen Poststelle untergebracht war. Diese Einrichtung konnte wochentags und sonntags (da aber nur für eine Stunde am Vormittag) genutzt werden.

Wir können heute nicht mehr feststellen, wann der erste Privatanschluss in Rembrücken eingerichtet wurde; in einem Adressbuch von 1937 sind lediglich drei Anschlüsse aufgeführt. Die Bürgermeisterei unter Bürgermeister Sattler und der Gemeinderechner Georg Horch hatten den Anschluss „Jügesheim 138“. Die Poststelle von Joh.Josef Subtil besaß den Anschluss „Jügesheim 151“, die Sattlerei von Michael Hermann war unter „Jügesheim 135“ angeschlossen. Die Rembrücker Anschlüsse wurden von der Handvermittlung Jügesheim bedient. (Noch heute ist das Ortsnetz ab den Verteiler Jügesheim angeschlossen und besitzt daher die Vorwahl 06106 für Rodgau).
Noch vor Kriegsbeginn waren weitere Anschlüsse dazugekommen, denn Ed. Rückert erinnert sich noch an die Telefonnummer „111“ seiner Eltern. Ein Kuriosum wird aus der Hauptstraße berichtet, wo von einem Haus von den beiden freiliegenden Drähten zwei weitere zum gegenüberliegenden Haus gespannt wurden; wer zuerst abhob, konnte das Gespräch entgegennehmen.
Im Laufe der Nachkriegsjahre wurde das Telefonnetz mit Kabel erweitert; beim Bau der Hubertusanlage gab es einen Engpass und viele Anschlüsse wurden über frei verspannte Kabel hergestellt. Hier trat ein Problem auf, da der Mittelwellensender des HR durch Induktion sein Programm ins Telefon „einspeiste“; dies war besonders bei gesprochenem Programm lästig, wenn eine fremde Stimme sich ins Gespräch einschlich.
Die erste öffentliche Fernsprechzelle wurde 1965 am Dreieck aufgestellt, die 35 Jahre später durch eine offene Sprechsäule ersetzt wurde. Mangels Nutzung verschwand diese wegen Verkehrslärm unglücklich positionierte Einrichtung spurlos.

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Die erste Telefonzelle am Dreieck (Interessant sind die Freileitungen)

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Moderne Version, jetzt verkabelt

Als zu Beginn der 90er-Jahre immer mehr Bürger Interesse an einem Internetanschluss hatten, zeigte sich, dass über das konventionelle Koaxial-Kupferkabel nur mäßige bis gar keine Leistung in Rembrücken ankam.  Auch der örtliche Kabelanbieter konnte zu dieser Zeit keinen stabilen und leistungsfähigen Internetanschluss anbieten. Nahezu zwei Jahre lang suchte das BürgerForum in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung nach einer Lösung, denn auch Funkverbindungen schieden wegen der Topografie und Widerstand gegen Sendeanlagen aus. Schließlich gelang es, die Telekom mit 500 Unterschriften von potentiellen Interessenten zu bewegen, Rembrücken von Jügesheim aus per Glasfaserkabel mit zufriedenstellender Leistung zu versorgen, auch wenn dies nochmals rund zwei Jahre dauerte Zwischenzeitlich hatte der private Kabelanbieter ein separates Glasfaserkabel von Heusenstamm nach Rembrücken verlegt. Somit sind heute zwei Alternativen zur Nutzung des Internets verfügbar.

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