Kirche/Friedhof/Kreuze
Geschichte der Rembrücker Steinkreuze - „Wegkreuze sind in Stein gehauene Glaubensbekenntnisse“ (Zitat von Prof. Elmar Götz)
In der Gemarkung von Rembrücken finden wir drei steinerne Kreuze, die eine unterschiedliche Geschichte besitzen. Oft laufen oder fahren wir achtlos an diesen stets liebevoll geschmückten Kulturdenkmälern vorbei. Mit diesem Text wollen wir uns ein wenig mit der Geschichte dieser Kreuze befassen.
Feldkreuz zwischen Ortsende und Hühnerfarm
Am Ende der Hauptstraße in Richtung Patershausen finden wir ein echtes „Feldkreuz“. Auch wenn wir keine Überlieferung haben, wann dieses Denkmal errichtet wurde, deuten Stil und Erhaltungszustand auf den Anfang des 19. Jahrhunderts hin.
Seit dem Mittelalter war es häufiger Brauch, im freien Feld Kreuze zu errichten, zu denen an bestimmten Tagen Bittprozessionen stattfanden, um für eine gute Ernte zu beten. In Zeiten als noch keine Düngung und andere Maßnahmen eine gutes Wachstum auf den Feldern sicherten, war dies ein wichtiges Anliegen. Diese Bittgänge fanden stets in der Zeit zwischen Aussaat und Ernte statt.
Noch heute findet in Rembrücken im Anschluss an den Himmelfahrtsgottesdienst eine Bittprozession auf dem Dorfplatz statt.
Die Bepflanzung in dem kleinen Gärtchen rund um das Kreuz wird von der Stadt Heusenstamm liebevoll gepflegt. Am Fuße des Kreuzes erinnert ein unbehauener Stein an den Weltjugendtag 2005 in Köln und an den Besuch von französischen Jugendlichen aus Versilles, die drei Tage bei Rembrücker Familien wohnten, bevor sie nach Köln weiterreisten.
Kreuz am Haus der Begegnung
Ein weiteres Kreuz, über dessen Entstehung wir nichts Genaues wissen steht in einer Grünanlage vor dem Haus der Begegnung. Die Entstehung dürfte auch auf Anfang des 19. Jahrhunderts datiert werden.
Der heutige Standort verrät nichts über die ursprüngliche Bedeutung dieses Kreuzes. Es stand früher in unmittelbarer Nähe an einem Gewann namens „Die Kreuzäcker“. Es ist somit sicher, dass es als Feldkreuz errichtet wurde, um dort für eine gedeihliche Ernte auf den angrenzenden Feldern zu beten.
Am neuen Standort steht dieses Denkmal in einer stets hübsch gepflegten kleinen Grünanlage. Allerdings lässt dieser Platz die ursprüngliche Bedeutung des Kreuzes nicht erkennen.
Steinkreuz auf dem Rembrücker Friedhof
Ein drittes Steinkreuz, das wir unter freiem Himmel finden, ist das Friedhofskreuz.
Dieses Steinkreuz aus rotem Sandstein wurde errichtet, als Rembrücken 1868 einen eigenen Friedhof bekamen. Bis dahin wurden die Bürger Rembrückens in Weiskirchen beigesetzt, wo in der letzten Zeit ein eigenes Areal hierfür reserviert worden war. Der Sockel des Kreuzes trägt auf der Ostseite die Inschrift:
Errichtet von der
Gemeinde Rembrücken
im Jahre 1868
Pfarrer und Dekan Eckrich
und Bürgermeister Löw.
Als der Rembrücker Friedhof 1974 erweitert wurde, bekam das Kreuz an der Ostseite des neuen Friedhofsteils einen neuen Standort.