Schule/Kindergarten/Feuerwehr

Geschichte der Rembrücker Schule

Derzeit drücken etwa 70 Rembrücker Kinder in vier Klassen die Schulbank in der Matthias-Claudius-Grundschule (MCS), der kleinsten Schule des Kreises Offenbach. Vier Lehrer sind fest angestellt. Der Ort, die Räume, das Kollegium der vom Kreis erstellten MCS sind übersichtlich. Dennoch hat die MCS bereits einen Preis gewonnen. Die Vereinigte Volksbank Maingau suchte im Oktober 2015 engagierte Projekte zwischen Schulen und Vereinen. 650 Euro gab es für die Zusammenarbeit zwischen der  der MCS und den Rembrücker Vereinen u.a. für die Vereinbarung, Materialien zu tauschen.

Am Sonntag, den 18.09.2011, feierte die MCS in Rembrücken ihr 40-jähriges Bestehen. Das Schulwesen in Rembrücken begann jedoch lange vor dem Bau der MCS in 1971 durch die italienische Baufirma FEAL. Wie waren die Anfänge?

Ob Rembrücken im 16. Jh. an eine der sich in dieser Zeit bildenden sog. Küster-Schulen (der Pfarrer ist gleichzeitig auch Lehrer) angeschlossen war, lässt sich historisch nicht belegen. Aufzeichnungen gibt es ab dem 19. Jh.. So war im „Intelligenzblatt für den Kreis Offenbach“, der Offenbacher Zeitung, 1837 zu lesen, dass Rembrückens Bürgermeister Löw beim „Kreisrath“ in Offenbach Ansprüche aus dem Verkauf der alten Schule in Weiskircher geltend gemacht hat. Begründung: Rembrücken habe den Aufbau und die Unterhaltung jahrzehntelang mitfinanziert. Offensichtlich wurden die Schüler Rembrückens bis 1839 in Weiskirchen unterrichtet. Ab 1839 verfügte Rembrücken jedoch in der Hauptstraße über ein eigenes Schulgebäude; es enthielt einen Schulraum und eine kleine Lehrerwohnung. Der erste namentlich erwähnte Lehrer war Herr Jett. Er unterrichtete 30 Schulkinder.

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Schulhaus von 1879 (heute „Alte Schule“) und Lehrerhaus mit Garten (13)

Die erste, 1839 errichtete Schule stand direkt an der Hauptstraße, wo jetzt das Lehrerhaus errichtet worden war. Die im Plan projektierte Schule mit Sportplatz wurde nie an dieser Stelle realisiert. Bei dem lang-gestreckten Bau neben dem Lehrerhaus handelt es sich um ein Backhaus und einen Schuppen für die Feuerspritze.

Bemerkenswert ist in allen Haushaltsrechnungen dieser Zeit der Ansatz für Schulbedürfnisse. In 1875 wurden beispielsweise für eine Karte von Großhessen, Papier, Rechenhefte, einer „Kothschaufel“, einem Besen und zwei Vorhängen 30 Mark vorgesehen.

In 1879 wurde in Rembrücken das alte Schulhaus von 1839 aufgrund von Platzmangel und Baufälligkeit abgerissen und dahinter ein neues Schulgebäude errichtet, das mehr als 85 Jahre stand. An Stelle der alten Schule wurde ein Lehrerhaus gebaut. Der Bau des neuen Gebäudes wurde mit einem Darlehen von 4.400 Mark finanziert, welches in fünf gleichen Jahresraten getilgt wurde. Der 1885 fertiggestellte Bau enthielt einen „guten“ Saal, elektrisches Licht, wenig Lehrmittel und eine sehr kleine Schulbücherei. In Mitleidenschaft gezogen wurde damals der eifrigste Verfechter des Bau-vorhabens, der amtierende Lehrer Simerock (1880 – 1896), mußte der doch in den Zeiten des Baues reiherum bei den Bürgern wohnen, die schulpflichtige Kinder hatten.

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Die alte Schule von 1879 vor dem Ausbau 1966.

Die sodann bezugsfertige Dienstwohnung des Lehrers wird als geräumig aber nicht unbedingt als komfortabel beschrieben: 4 Zimmer, 2 Kammern, sehr feucht, nur teilweise unterkellert, keine Küche, Pumpe auf der Straße, elektrisches Licht, Abort im Hof, 150 qm Garten, Sandboden, Friedensmiete 350 Mark pro Jahr.

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Das Lehrerhaus von 1885 (Dahinter ist das Schulhaus, rechts im Bild ein Teil des alten Feuerwehrhauses zu erkennen)

Überschaubar war wohl der in Rembrücken stattfindende Schulbetrieb. In 1925 (285 kath. Einwohner) wird vermerkt, dass eine Klasse mit 50 Schülern von einem kath. Lehrer und für 2 Stunden von einer Handarbeitslehrerin (Hainhausen) unterrichtet wurden. In einer für 15 Knaben und Mädchen gebildeten gemeinsamen „Fortbildungsschule“ unterrichtete ein kath. Lehrer, 3 Stunden Handarbeit wurden in Hainhausen angeboten. Auch eine weibliche Lehrerin wurde damals für Rembrücken tätig: 1942 – 1947 Fräulein A. Manninger.

Später ändert sich die Nutzung es Schulgebäudes. 1964 wird Rembrücken an den Schülerverband Weiskirchen-Hainhausen angeschlossen, der die Errichtung einer Mittelpunktschule für alle Grund- und Hauptschüler dieser drei Gemeinden zu verwirklichen beginnt. Im August 1964 wird das neunte Schuljahr als Pflichtschuljahr eingeführt. Die Rembrücker Schüler der 9. Klasse besuchen die Volksschule in Weiskirchen. Im Juli 1965 wird der Unterrichtsbetrieb in der gemeindeeigenen einklassigen Volksschule in Rembrücken eingestellt und die Schule aufgelöst. Ab August 1965 wurden alle Grund- und Hauptschüler durch Schulbusse in die Mittelpunktschule Hainhausen verbracht. 1966 wurde das Dachgeschoss des Schulgebäudes ausgebaut und für Ausschuss-Sitzungen des Gemeindeparlaments genutzt.

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Die Alte Schule nach Ausbau und Renovierung mit Dorfplatz und Brunnen

Der Schulsaal selber war zwischen 1965 und 1972 Sitzungssaal der Gemeindevertretung. Heute wird das Gebäude und sein Vorplatz, die aktuelle Gestaltung des Vorplatzes trägt auch die Handschrift des BürgerForums Rembrücken, vielfältig genutzt. So nutzt der TVR das Areal zur Ausrichtung von stark frequentierten Gemeindefesten, wie der Kerb oder dem Kartoffelfest. Die Räume werden auch angemietet um Gymnastikkurse und ähnliches an zu bieten. Auch für private Veranstaltungen können die Örtlichkeiten, die über moderne sanitäre Anlagen und eine Küche verfügen, angemietet werden. Nun aber wieder zurück zum aktuellen Schulbetrieb.

Ab 1970 übernimmt die Schulträgerschaft im ganzen Landkreis Offenbach der Kreisausschuß des Kreises Offenbach. Für Rembrücken wird im Rahmen des Schulentwicklungsplanes eine 4-klassige Grundschule für ca. 100 Schüler vorgesehen. Dies war die Geburtsstunde der nach dem Dichter benannte Mathias-Claudius-Schule (MCS).

Vieles hat sich getan seit der Fertigstellung der MCS 1971. Seit 1979 gibt es eine eigene Turnhalle, die Räume wurden freundlich gestaltet, die Fenster wurden erneuert, ein blühender Schulgarten wurde angelegt. Eine jüngere Renovierung und Umgestaltung der Schule erfolgte mit Neubesetzung der Rektorenstelle im Jahre 2014: Durch neuen Außenanstrich, Innenanstrich, neue Decken, Sandkasten, Schulhofbemalung, neue Leseecke, moderne Küchen und Werkbereich wurde ein sagenhaftes Lernumfeld für die Schüler geschaffen.

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Die Mathias-Claudius-Schule im Jahre 2017

Besonderen Anlass zur Freude bieten immer wieder Die Instandsetzung und Neuanschaffung von Spielgeräten und Material.

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Die neu gestaltete Leseecke

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Der Schwebebalken nach Instandsetzung

Das bunte und herzliche Miteinander soll dazu beitragen für jedes Kind die Chance zu schaffen eine solide Basis als Lern- und Lebenseinstellung zu gewinnen und die geeigneten Kompetenzen für eine erfolgreiche schulische und berufliche Zukunft zu erhalten. Dies gelingt nur durch freiwillige Mitarbeit der Eltern, durch Ehrenamt und den Enthusiasmus der Lehrkräfte entsprechend dem modernen Logo der Schule.

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