Kirche/Friedhof/Kreuze

Geschichte des Rembrücker Friedhofs

Dem Wunsch eines Grundbesitzers aus Rembrücken, beim Kloster Patershausen bestattet zu werden, verdankt Rembrücken seine erste Erwähnung: Hartlibus Bunner verpflichtete sich 1268 jährlich 1/8 Maß Weizenmehl an das Kloster zu stiften, um dort bestattet zu werden. Dies zeigt, dass eine Beerdigung in Patershausen eine Ausnahme darstellte: Es ist vielmehr mit Sicherheit anzunehmen, dass die Rembrücker Bürger üblicherweise bei der Kirche in Weiskirchen zur letzten Ruhe gebettet wurden.

Dies ist auch dadurch belegt, dass die Gemeinde Rembrücken anlässlich der Erweiterung des Weiskircher Friedhofs am 15. September 1831 von der Kreisverwaltung folgendes Schreiben erhielt:
„Nachdem wir der Gemeinde Rembrücken auf ihr unterthänigstes Nachsuchen die Erlaubnis ertheilt haben Behufs der Anlage einer neuen Begräbnisstätte zu Weißkirchen ein Kapital von Einhundert Fünfzig Gulden aufzunehmen, so wird ihr gegenwärtige Konsens-Urkunde unter Beidrückung des größeren Regierungssiegels zur Legitimation ausgefertigt“

Doch schon gut 50 Jahre später beantragte die Gemeinde Rembrücken die Anlage eines eigenen Friedhofs in Rembrücken. Das Großherzogliche Kreisamt besichtigte das in Erwägung gezogene Gelände und beauftragte die Gemeinde die Grundstücke zu erwerben (siehe Plan). Gleichzeitig erteilte die Behörde die Genehmigung,
„dass dem Geistlichen in Weiskirchen vom 1. Januar 1869 an jährlich zehn Gulden als Vergütung für die ihm durch Anlegung eines eigenen Friedhofs in Rembrücken erwachsenden größeren Mühewaltung aus der Gemeindekasse ausbezahlt wird“.

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Lageplan des 1868 genehmigten Friedhofs. Der Friedhof wurde am ehemaligen Weiskircher Weg angelegt, der heute als Feldweg zwischen altem und neuen Friedhof verläuft.

An der heutigen Friedhofstraße ist noch die alte Sandsteinmauer zu sehen; diese war jedoch die Rückseite des Friedhofs.
Mit der Einweihung des Friedhofs wurde auch das Steinkreuz errichtet, das heute an der Ostseite des Neuen Teils steht. Die Kosten für den Friedhof betrugen knapp 500 Gulden, für die gärtnerische Gestaltung wurden 1876 nochmals 17,14 Mark aufgewendet.
Da es keine Friedhofskapelle gab, mussten die Toten zuhause aufgebahrt werden; hierfür wurden eine Totenbahre und das Totentuch für 42,30 Gulden angeschafft.

1974 erforderte die wachsende Einwohnerzahl von Rembrücken eine Erweiterung des Friedhofs nach Osten; gleichzeitig wurde eine Trauerhalle errichtet, bei der auch das Glöckchen von 1893 aus der alten Kapelle an der Hauptstraße einen würdigen Platz fand.

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Die 1974 errichtete Trauerhalle

Im Inneren der modernen Trauerhalle dominieren die Holzdecke und die aus Bruchglassteinen gestaltete Westwand. Das in der Mitte des Raumes aufgehängte Kruzifix wurde von dem damaligen Pfarrer Sely gestiftet.

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Der Innenraum der Trauerhalle

Vor Errichtung der Trauerhalle wurden die Toten zuhause aufgebahrt. Am Tage der Beisetzung  wurde der Sarg vor dem Haus aufgestellt. Nach Segnung durch den Pfarrer wurde der Sarg auf einem Leichenwagen mit einem Trauerzug zum Friedhof gebracht. Der Leichenwagen war in einem Schuppen gegenüber dem Friedhof untergebracht; er wurde jeweils geputzt und geschmückt, bevor zwei Pferden mit schwarzem Zaumzeug vorgespannt wurden.

Das Ehrenmal für die Gefallenen des ersten und zweiten Weltkriegs wurde 2008 saniert. Gleichzeitig wurde die Bepflanzung neu gestaltet, um dem Mahnmal einen würdigen Rahmen zu geben.

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Das Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege

Vor einigen Jahren wurde in der nordöstlichen Ecke des neuen Friedhofteils eine Stelenwand zur Beisetzung von Urnen errichtet. Damit konnte dem Wunsche zahlreicher Bürger entsprochen werden.

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Betonstelen zur Beisetzung von Urnen

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